Karlsruhe ist eine Museumsstadt mit Geschichte. Viele der Häuser haben ihren Ursprung im 18. und 19. Jahrhundert und sind über die Jahrhunderte hinweg zu bedeutenden Institutionen mit fachlichem Renommee herangewachsen. Dabei bieten sich überraschende Schwerpunkte wie bei RetroGames, einem Museum in der Gablonzer Straße, das klassische Arcade-Automaten, Flipper sowie Videospielkonsolen ausstellt. Hier gilt im wahrsten Sinn des Worts: „Ohne lokale Casinos sind Museen und Kunstgalerien die nächstbeste Alternative”, sodass auch spezifisch interessierte Museumsbesucherinnen und -besucher zwischen Dauer- und Sonderausstellungen ein Angebot finden, das ihnen Wissen, Bildung und neue Horizonte verschafft.
Das Naturkundemuseum
Im zentralen Lichthof des Naturkundemuseums in der Erbprinzenstraße hängt an der Decke ein Flugsaurier. Er ist in seiner Art das weltgrößte Modell, das in einem Naturkundemuseum gezeigt wird. Der Hatzegopteryx thambema schwebt mit seinen zwölf Metern Flügelspannweite über allem und steht für eine längst vergangene Zeit, in der es noch Raubdinosaurier und Riesenvögel gab. Dieses nachgebaute Exemplar ist Teil des Auftrags, der zum Selbstverständnis des Karlsruher Naturkundemuseums gehört: der Wissensvermittlung. Andere Bereiche, denen sich die Institution verpflichtet fühlt, sind die Forschung, der Aufbau von Sammlungen und die Bewahrung. Karlsruhe hat mit diesem Haus ein Vorzeige-Museum, dessen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch ihre Fachkompetenz und in ihrer Forschung hervorragende Leistungen erbringen.
Das Badische Landesmuseum
Das Badische Landesmuseum zeigt im Karlsruher Schloss auf vier Stockwerken und in vierzehn Abteilungen seine Schätze. Es ist das große kulturhistorische Museum Baden-Württembergs mit Sammlungen, die weltweit von Bedeutung sind. Bereiche, die diesem Haus zugeordnet werden, sind die Kunst sowie historische Lebenswelten von der Ur- und Frühgeschichte über mehr als 50.000 Jahre internationaler Geschichte der Kulturen bis ins 21. Jahrhundert. Hervorzuheben sind die hauptsächlich vom Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden zusammengetragene ‚Türckische Kammer’, die auch Türkenbeute genannt wird, sowie Ausstellungsobjekte aus verschiedenen Epochen der badischen Landesgeschichte.
Die Staatliche Kunsthalle
Karlsruhe hat eine Kunsthalle, die sich auf drei Gebäude an der Hans-Thoma-Straße verteilt und über eine Zeitspanne vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart mehr als 800 Werke präsentiert. Zwar wurde der Kunsthallenbau 1846 eröffnet. Er hat jedoch eine Sammlung, die fünfhundert Jahre zurückreicht und von den Markgrafen von Baden begründet wurde. Die Markgrafentafel war das erste Gemälde der Sammlung. Der Auftrag von Christoph I. ging kurz nach 1500 an einen Schüler von Albrecht Dürer, den Künstler Hans Baldung Grien aus Straßburg.
Die Städtische Galerie
Der Anfang für die städtischen Kunstsammlungen, die heute an der Lorenzstraße liegen, wurde 1895 gemacht. In jenem Jahr wurden in den Karlsruher Haushalt Beträge in Höhe von 7.000 Mark zur Inventarisierung des Archivs sowie 2.000 Mark zum Kauf von Kunstobjekten und kunstgewerblichen Gegenständen eingestellt. Die Städtische Galerie kam durch die städtischen Kunstsammlungen zusammen. So machten die Erben des Karlsruher Juristen Ferdinand Siegel 1896 der Stadt eine kostbare Sammlung europäischer Druckgrafik vom 15. bis 19. Jahrhundert zum Geschenk. Allein gegen Ende des letzten Jahrhunderts zeigte das Kunsthaus über sechzig große Sonderausstellungen.
Das Zentrum für Kunst und Medien
Als 1989 das Zentrum für Kunst und Medien, ZKM, in der Lorenzstraße in Karlsruhe gegründet wurde, hatte die Stadt den richtungsweisenden Ansatz für eine Institution, die traditionelle Künste mit Medientechnologie zu verbinden aber auch in Bezug zu setzen wusste. Seither bietet sich im Industriebau einer ehemaligen Munitionsfabrik Raum für Ausstellungen und Forschung, auch für die Bibliothek und Mediathek.
Mit weiteren Museen zu neuen Horizonten
Weitere Museen sind neben anderen das Verkehrs-, Schul-, Uhren- und Literaturmuseum, das Freilicht- und Gedok Künstlerinnenmuseum sowie bezeichnenderweise das Rechtshistorische Museum.
Wie gesagt: Karlsruhe eröffnet neue Horizonte und empfiehlt sich als Museumsstadt.